Die Geschichte der Panoramen : vom 18.Jahrhundert zur Moderne

Das erste Panorama

Bei dem 1787 durch den schottischen Maler Robert Barker erfundene Panorama handelt es sich um eine kreisrunde Tafel, die in einer Rotunde ausgestellt wurde, und so gestaltet war, dass ein Besucher, der sie von einer im Mittelpunkt des Gebäudes errichteten erhöhten Plattform aus betrachtet, nur das ihn umgebende Bild wahrnimmt.

Aufgrund des Erfolgs der ersten Panoramen (damals auch „nature at a glance“ oder „Natur mit einem Blick“ genannt), die in Edinburgh ausgestellt worden waren und eine 360°-Sicht auf die schottische Hauptstadt boten, breitete sich dieser neue Darstellungstyp schnell in Europa aus.

 

Die verschiedenen Themen

Chronologisch betrachtet hatten die ersten Panoramen die Städte zum Thema, in denen sie ausgestellt waren. Im Kontext der industriellen Revolution, die die städtische Landschaft veränderten, ermöglichten die Panoramen es den Besuchern, sich in eine imaginäre und idealisierte Stadt zu träumen. Im 19. Jahrhundert hielt der Krieg thematisch Einzug in die malerischen Repräsentationen, die daraufhin zum Propagandainstrument für die europäischen Nationen wurden, in denen sie ausgestellt waren. Danach errang der Exotismus das Wohlwollen des Publikums: pittoreske Städte und entfernte Landschaften sind eine Einladung zum Reisen, aber auch eine Art Werbung für die Kolonialpolitik der Staaten.

 

Ein goldenes französisches Zeitalter

Die ersten Pariser Panoramen wurden um das Jahr 1800 am Rand des Boulevard Montmartre durch den amerikanischen Reeder James Thayer erschaffen, der ihnen zwei Rotunden widmete, die durch ein überdachtes Gässchen, die „Passage des Panoramas“ getrennt wurden. Die erste Leinwand bzw. Tafel, die nach Art eines „Bildes ohne Ränder“ präsentiert wurde, war eine Ansicht von Paris und seiner Umgebung von den oberen Stockwerken des Tuilerienpalastes, wohingegen das zweite Gemälde die Evakuierung von Toulon durch die Engländer im Jahr 1793 zeigte. Vor dem Hintergrund des Erfolgs dieses ersten Unterfangens eröffneten der Maler Pierre Prévost und James Thayer ein neues Panorama in der Nähe der Oper, dessen Rotunde mit 23 Meter Durchmesser und 16 Meter Höhe zahlreiche Besucher aufnehmen konnte. Während Paris zur Hauptstadt des Panoramas wurde, standardisierte man die Maße der Leinwände im Jahr 1850. Die Anzahl der Besucher der Panoramen in Europa zwischen 1870 und 1900 wird auf 100 Millionen geschätzt.

Rings um die Panoramen

Eine Ausstellung, um des Phänomen der Panoramen zu verstehen !

Das Panorama XXL bietet in seiner Empfangshalle eine Ausstellung zur Geschichte der Panoramen an.

Diese Retrospektive ist die Gelegenheit für Besucher, in die wunderbare Vergangenheit dieser Kunstrichtung einzutauchen, die im 19. Jahrhundert in der ganzen Welt beliebt war. Sie wird in 4 chronologischen Etappen dargestellt: ausgewählte Reproduktionen der Panoramen des 19. Jahrhunderts, Fotos der jeweiligen Epoche, Plakate für die Panoramen und ein Video.

Diese kostenlose Dauerausstellung richtet sich ebenso an Inhaber von Tickets, für die es eine Art Einführung für den Besuch des Panoramas ist, wie an interessierte Besucher, die das „Phänomen der Panoramen“ verstehen möchten.

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